Maine Coon's mit blauen Augen in Vollfarbe nur aus dem Tierschutz.

Rechts: Maine Coon mit dem DBE-Gen


Nicht alle Katzen mit blauen Augen leiden an dem DBE-Gendefekt. Das Gen ist noch weitgehend unerforscht, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich hierbei um das Waardenburg-Syndrom (eine Behinderung), dass es auch bei uns Menschen gibt, handelt.

 

Andere Ursachen für blaue Augen die nichts mit DBE zu tun haben:

- Katzen in Reinweiß, oder mit sehr hohem Weißanteil.

- Point-Katzen. (bei Maine Coon's nicht erlaubt)

 

Vorsicht! Mittlerweile tritt das Gen des Öfteren auch in Kombination mit hohem Weißanteil auf, darum bitte genau hinschauen.

Katzen die wenig, bis garkeinen Weißanteil besitzen, tragen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das DBE Gen.

Das auffälligste Erkennungsmerkmal ist der Typische Telekanthus und eine breite Nasenbrücke (schlechtes Profil). Eine normale Maine Coon hat einen Augenabstand von ca. einem Auge, bei DBE's ist der Abstand bis zu zwei Augen breit.

Jedoch ist dies nicht bei jeder DBE besonders stark ausgeprägt, bei manchen ist das typische aussehen nur schwer erkennbar. In der Regel ist es jedoch nicht sonderlich schwer eine Maine Coon mit dem DBE-Gendefekt von einer normalen Maine Coon zu unterscheiden. Im Internet, insbesondere bei Facebook finden sich einige Züchter, sowie Facebookgruppen speziell für Maine Coon's mit dominant blauen Augen. Hier wird das Typisch behinderte Aussehen nahezu gefeiert! Wer hier einmal durch die Bilder stöbert, wird schnell sehen was gemeint ist und solch eine Katze auch auf farblosen Bildern erkennen. Was sie natürlich nicht weniger liebenswert macht! Alle Katzen sind süß, jedoch sollte es in einer seriösen Zucht zum Zuchtausschluss führen, wenn die Herkunft und die Auswirkungen eines Gens unbekannt sind und eine anständige Forschung nicht finanziert werden kann.

Rociri Elvis ist einer der bekannten Vererber von Dominant Blue Eyes.

Ein weiteres Merkmal ist der Tränenkanal, der bei DBE's praktisch nicht angelegt zu sein scheint.

Folgen: Es wird von Taubheit, Blindheit, einer hohen Sterblichkeit nach der Geburt und abnormal geformten Schädeln berichtet. Ob es wirklich einen Zusammenhang gibt, oder das ganze reiner Zufall ist, ist noch nicht ausreichend erforscht/bestätig.

DBE zieht sich aktuell völlig unkontrolliert durch fast alle Rassen und entwickelt sich als echter Hype.

Nach aktuellem Wissensstand gibt es mehrere Gene die DBE verursachen, zudem sollten keine DBE-Träger miteinander verpaart werden da es sonst zu nicht lebensfähigen Kitten kommen kann.

Im Jahr 2024 identifizierte Marie Abitbol das Roxi-Gen in der Celestial als PAX3-Mutation. Sie ist kurz davor, zwei weitere Mutationen zu identifizieren. 

Ich hoffe es darf bald mehr über die Folgen von DBE gesprochen werden, solange es noch nicht ausreichend erforscht ist, müssen wir aber versuchen diesen Gendefekt und dessen Linien/Catterys weitestgehend zu meiden. AUCH ALS LIEBHABER.

Die Maine Coon ist eine reine Erhaltungszucht.

Es ist nicht akzeptabel ein neues und gänzlich unerforschtes Gen in einer bestehenden Rasse zu verbreiten und diese für seine eigenen Bedürfnisse zu gefährden. 

In solch einem Fall trennt man seine Experimentalzucht von der Rasse und gründet eine eigene neue Rasse, mit angepasstem Rassestandard. Das ist der Weg, den auch die Scottish Fold gegangen ist um die BKH zu schützen und das ist der Weg den jeder verantwortungsvolle Züchter mit Respekt zur Rasse gehen würde.

 

Stichpunkte/ Erkennungsmerkmale

❗Seltsamer Phänotyp, der mit einer Maine Coon nichts mehr zu tun hat.

❗Blaue bis Weiß-Blaue Augen 

❗Telekanthus / weit auseinander stehende Augen und Tränenkanäle die nicht angelegt zu sein scheinen.

❗ Schädeldeformation/ eine regelrechte "Beule" zwischen den Augen (breite Nasenbrücke).

❗Rociri Elvis ist im Stammbaum zu finden.

❗ Angebliche Foundations mit blauen Augen finden sich im Stammbaum/ Einkreuzung der Topaz, oder Altai.

❗ eventuell seltsame/außergewöhnliche Weiß-Verteilung 

 

Du hast bereits eine Maine Coon mit dem DBE-Gen? 

Hilf der Uni Gießen mehr darüber zu erfahren!

Gesine.Luehken@agrar.uni-giessen.de

 



(⬇️Nachfolgend noch eine Kopie von http://messybeast.com)

Bei den DBE-Mutationen kann es sich um verschiedene Mutationen derselben Region eines einzelnen Gens oder um Mutationen in verschiedenen Regionen eines einzelnen Gens oder um Mutationen ganz verschiedener Gene handeln. Gene kommen in gepaarten Allelen vor; Jedes Allel könnte die gleiche Mutation oder eine andere Mutation (oder überhaupt keine Mutation) haben. Eine Katze kann heterozygot für zwei Mutationen in einer einzelnen Region UND heterozygot für Mutationen in einer anderen Region sein. Es könnte in beiden Regionen homozygot oder in einer Region heterozygot und in einer anderen Region homozygot sein. Im schlimmsten Fall wird das Gen durch die Mutationen so stark geschädigt, dass es nicht mehr funktionieren kann und keine diesem Gen nachgeschalteten Prozesse richtig (oder überhaupt) funktionieren können – was zu Missbildungen, Behinderungen oder nicht lebensfähigen Embryonen führt. Und das gilt nur für ein Gen! Eine Katze könnte AUCH eine DBE-Mutation in einem völlig anderen Gen haben, und die beiden verschiedenen Gene könnten auch interagieren. Selbst wenn sich die Gene auf einem anderen Chromosom befinden, könnten sie am gleichen Entwicklungsweg beteiligt sein, und wiederum könnte ihre Interaktion katastrophale Folgen haben.