Vorsicht Qualzucht!

Maine Coon's mit blauen Augen nur aus dem Tierschutz.

Bitte unterstütze nicht die "Produktion" kranker Katzen.

Stichpunkte/ Erkennungsmerkmale von DBE:

❗Seltsamer Phänotyp, der mit einer Maine Coon nichts mehr zu tun hat.

❗Blaue Augen 

❗Telekanthus / weit auseinander stehende Augen und Tränenkanäle die nicht angelegt zu sein scheinen.

❗ Schädeldeformationen

❗Rociri Elvis ist im Stammbaum zu finden.

❗ Angebliche Foundations mit blauen Augen finden sich im Stammbaum/ Einkreuzung der Topaz, oder Altai.

❗ eventuell seltsame/außergewöhnliche Weiß-Verteilung 

 


Status 2023

Nicht alle Katzen mit blauen Augen leiden an dem DBE-Gendefekt, aber der sehr kleine Anteil der dem Weiß-Gen zugeordnet werden kann, ist durchaus zu vernachlässigen. Das DBE-Gen ist noch weitgehend unerforscht, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich hierbei um das Waardenburg-Syndrom (das es auch bei uns Menschen gibt) handelt.

 

Andere Ursachen für blaue Augen die nichts mit DBE zu tun haben:

- Katzen in Reinweiß, oder mit sehr hohem Weißanteil.

- Point-Katzen (bei Maine Coon's nicht erlaubt)

 

Vorsicht! Mittlerweile tritt das Gen des Öfteren leider auch in Kombination mit hohem Weißanteil auf, darum bitte genau hinschauen.

Katzen die wenig, bis keinen Weißanteil besitzen, tragen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das DBE Gen.

Das auffälligste Erkennungsmerkmal ist der Typische Telekanthus (Vergrößerung des Abstands zwischen den inneren Augenwinkeln). Ein weiteres Merkmal ist der Tränenkanal, der bei DBE's praktisch nicht angelegt ist. 

Folgen: Es wird von chronisch tränenden bis entzündeten Augen, Taubheit, Blindheit, einer erhöhten Sterblichkeit nach der Geburt und abnormal geformten Schädeln berichtet. Jedoch ist dies nicht bei jeder DBE gleich stark ausgeprägt, bei manchen ist das typische aussehen nicht sofort erkennbar. In der Regel ist es jedoch nicht sonderlich schwer eine Maine Coon mit dem DBE-Gen von einer normalen Maine Coon zu unterscheiden. Im Internet, insbesondere bei Facebook finden sich einige Züchter, sowie Facebookgruppen speziell für Maine Coon's mit dominant blauen Augen. Hier wird das außergewöhnliche Aussehen nahezu gefeiert! Wer hier einmal durch die Bilder stöbert, wird schnell sehen was gemeint ist und solch eine Katze auch auf farblosen Bildern gut erkennen. DBE macht sie natürlich nicht weniger liebenswert, denn alle Katzen sind süß und verdienen es geliebt zu werden. Jedoch sollte es in einer seriösen Zucht zum Zuchtausschluss führen, wenn die Herkunft und die Auswirkungen eines Gens unbekannt sind, eine anständige Forschung nicht finanziert werden kann, oder das Tier durch das Gen gesundheitlich eingeschränkt wird.

Rociri Elvis ist einer der bekannten Vererber von Dominant Blue Eyes bei der Maine Coon, jedoch zieht sich DBE auch völlig unkontrolliert durch andere Rassen und entwickelt sich zu einem Hype.

Nach aktuellem Wissensstand gibt es mehrere Gene die DBE verursachen, zudem sollten keine DBE-Träger miteinander verpaart werden, da es sonst zu nicht lebensfähigen Kitten kommen kann. Auch die Verpaarung mit Weiß-Scheckung hat gesundheitliche Folgen.

Im Jahr 2024 identifizierte Marie Abitbol das Roxi-Gen in der Maine Coon als PAX3-Mutation. 

Die Maine Coon ist eine reine Erhaltungszucht.

Es ist nicht akzeptabel ein neues, zudem unerforschtes Gen in einer bestehenden Rasse zu verbreiten und diese für seine eigenen Bedürfnisse zu gefährden. 

In solch einem Fall trennt man seine Experimentalzucht von der Rasse und gründet eine eigene neue Rasse, mit angepasstem Rassestandard. Das ist der Weg den jeder verantwortungsvolle Züchter mit Respekt zur Rasse gehen würde.

 

DBE Zucht, aber richtig!

Bei der BKH gibt es eine Züchterin die vom DBE-Gen überzeugt ist und dieses züchtet, sie hat eine neue Neben-Rasse mit einigen sehr strengen Regeln gegründet und leistet kontrollierte Zuchtarbeit. Zudem werden die Probleme in der genannten Zucht nicht verschwiegen und auf Gesundheit selektiert. Sollte dieser Versuch scheitern, schadet sie mit ihrer Arbeit NICHT der Rasse BKH, was ein nicht zu vernachlässigender Punkt ist. 

Bei der Maine Coon gibt es solch eine kontrollierte Zuchtarbeit bisher nicht, stattdessen wird kreuz und quer verpaart. Er wird zudem DBE absichtlich mit Scheckungsweiß verpaart, um das DBE Gen, welches bei der Maine Coon nicht anerkannt ist, zu verschleiern und so eine Zuchtsperre zu umgehen. So ist es für einige Züchter schwer geworden Linien in denen es DBE gab zu erkennen, welches ein großes Problem für die gesamte Rasse darstellt.

Das ist keine Zucht, sondern sinnfreie vermehrerei, die nicht unterstützt werden sollte.

 

 

Du hast bereits eine Maine Coon mit dem DBE-Gen? 

Hilf der Uni Gießen mehr darüber zu erfahren!

Gesine.Luehken@agrar.uni-giessen.de

 


(⬇️Nachfolgend noch eine Kopie von http://messybeast.com)

Bei den DBE-Mutationen kann es sich um verschiedene Mutationen derselben Region eines einzelnen Gens oder um Mutationen in verschiedenen Regionen eines einzelnen Gens oder um Mutationen ganz verschiedener Gene handeln. Gene kommen in gepaarten Allelen vor; Jedes Allel könnte die gleiche Mutation oder eine andere Mutation (oder überhaupt keine Mutation) haben. Eine Katze kann heterozygot für zwei Mutationen in einer einzelnen Region UND heterozygot für Mutationen in einer anderen Region sein. Es könnte in beiden Regionen homozygot oder in einer Region heterozygot und in einer anderen Region homozygot sein. Im schlimmsten Fall wird das Gen durch die Mutationen so stark geschädigt, dass es nicht mehr funktionieren kann und keine diesem Gen nachgeschalteten Prozesse richtig (oder überhaupt) funktionieren können – was zu Missbildungen, Behinderungen oder nicht lebensfähigen Embryonen führt. Und das gilt nur für ein Gen! Eine Katze könnte AUCH eine DBE-Mutation in einem völlig anderen Gen haben, und die beiden verschiedenen Gene könnten auch interagieren. Selbst wenn sich die Gene auf einem anderen Chromosom befinden, könnten sie am gleichen Entwicklungsweg beteiligt sein, und wiederum könnte ihre Interaktion katastrophale Folgen haben.